Über Stille

Lautsprecher dienen normalerweise  zur Hörbarmachung von Etwas. Ich verwende für meine Arbeit besonders große Exemplare, solche, die für die Übertragung von extrem lauten Bässen gebräuchlich sind. In meiner Nutzung geht es allerdings nicht um Lautstärke oder Pegeldruck, sondern um Stille in einer interpretierten Form, oder besser, um eine Vorstellung von sichtbarer Stille. Die Lautsprecher reproduzieren tiefe Frequenzen von der Art, dass sich diese für unser Ohr unhörbar nur noch als ein Auf und Nieder der Membranen darstellen. Diese langsamen und bisweilen besonders langsamen Bewegungen nutze ich als kinetischen Ausgangspunkt für meine Arbeit. Durch Aufstreuen von weißen Daunen zu einem Federberg auf den Lautsprechern übertragen sich die Bewegungen. Die Menge der Daunen variiert bis zur vollkommenen Überlagerung der Lautsprecher. Ebenso variieren die genutzten Frequenzen. Geringe Tempiverschiebungen im Bewegungsimpuls verursachen dabei eine geräuschlose und beiläufige Aktion, die sich erst beim mehrmaligen Hinschauen als Aktivität darstellt.

 

Stille Stücke, Galerie 21, Braunschweig 2008

Stille Stücke, Galerie 21, Braunschweig 2008


  • Klangraum Flensburg, Museumsberg, Flensburg 2007

  • Stille Stücke, Galerie 21, Braunschweig 2007

  • Schlaf gut, Vögele Kulturstiftung, Pfäffikon/ Freibach, Schweiz 2019

  • Feathers – warmth, seduction, flight/ Federn – wärmen, verführen, fliegen, Gewerbemuseum, Winterthur, Schweiz 2019/20


Sechs Lautsprecher auf Kuben (variable Formation), weiße Gänsefedern, Kabel, Sechs Frequenzgeneratoren.